Das Taekwondo hat sich von einem koreanischen Volkssport mit der Verbreitung in der Welt, der Austragung von internationalen Wettkämpfen und der Aufnahme in das Programm der Olympischen Spiele zu einem modernen Wettkampfsport entwickelt.
Der Wettkampf (Freikampf) findet auf einem abgegrenzten Feld statt und wird von mehreren Schiedsrichtern bewertet, von einem Kampfrichter geleitet. Der müssen, mit Taekwondo-Techniken den Gegner zu treffen (Vollkontakt). Je nach getroffener Körperstelle und Trefferwirkung werden Punkte vergeben, bei unsportlichem Verhalten können auch Strafen, d.h. Punktabzüge vergeben werden. Die olympischen Wettkämpfe finden nach den international gültigen Wettkampfregeln der WTF statt. Im Vollkontakt tragen die Wettkämpfer exakt vorgeschriebene Schutzausrüstung (Kopfschutz, Schienbein- und Ellbogenschoner, Tiefschutz, Zahnschutz, Brustpanzer).
Freikampf ist Bestandteil der Gürtelprüfung.
Formenlauf (Poomsae):
Eine wichtige Disziplin in der Grundschule ist der Formenlauf. Der Formenlauf beinhaltet die 8 Schülerformen (Taeguk- il- jang bis Tae-pal-jang) und die 9 Meisterformen (Poomsae Koryo bis Poomsae Ilyeo).
Formen sind eine festgelegte Schritt- und Technikfolge. Sie stellen einen Kampf gegen einen imaginären Gegner dar und dienen der Automatisierung von Bewegungsabläufen.
Die Formen sind Bestandteil der Gürtelprüfungen. Je nach Graduierung ist eine bestimmte Form zu zeigen.
Einschrittkampf (Hanbon-Kyorugi):
Die Partnerübungen im Taekwondo bilden das Bindeglied zwischen den Formen und dem Freikampf. Das Grundgerüst besteht aus einem sehr genau festgelegten Ablauf. Deshalb bezeichnet man diese Übungsform auch als einen „abgesprochenen Kampf. Hierbei wird vor allem das Abstandsgefühl und das Timing geschult, denn die Techniken sollen den Angreifer nicht treffen, sondern kurz vor dem Ziel gestoppt werden.
Einschrittkampf ist ebenfalls Bestandteil der Gürtelprüfungen.
Selbstverteidigung (Hosinsul):
Der Begriff Hosinul bedeutet im allgemeinen Selbstverteidigung und ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil des modernen Taekwondo. Diese Definition ist etwas irreführend, da alle Taekwondo-Techniken praktisch zur Verteidigung geeignet sind, jedoch werden beim Hosinul vorwiegend Techniken geübt, wo Fuß und Handtechniken nicht angebracht sind da man bereits attackiert wird. Aus diesem Grund wird beim Hosinul die Befreiung aus Griffen, oder Würge-Techniken, sowie Hebel und Wurf-Techniken geübt die auch aus anderen Kampfsportarten übernommen werden können. Da in einer Notwehrsituation es im Gegensatz zu einer Wettkampfsituation keine festen Regeln gibt, "kann" der Angreifer sein Opfer mit jeder möglichen Aktion überraschen und der Schüler (Verteidiger) darf jede Art von Verteidigung benutzen um sich zu Wehren.
Selbstverständlich muss jeder der Verteidiger den Notwehrparagraphen, insbesondere den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit, beachten.
Selbstverteidigung ist Bestandteil einer Gürtelprüfung.
Bruchtest (Kyokpa):
Der Bruchtest ist einer der bekanntesten Bereiche der traditionellen Kampfkünste. Immer wieder, wenn Kampfkünste bei Vorführungen vorgestellt werden, darf der Bruchtest nicht fehlen. Immer dickere Materialien, immer höhere Schwierigkeitsgrade... .
Das erweckt bei Nichtfachkundigen den Eindruck, der Bruchtest sei Hauptbestandteil der Kampfkünste und es würde den ganzen Tag nichts anderes getan, als Körperteile abzuhärten und auf Bretter zu schlagen.
Der „Kyokpa“ (Bez. im Taekwondo) ist nur ein kleiner Teil des Ganzen und gehört nicht zu den normalen Trainingsinhalten, obwohl er bei Prüfungen gezeigt und bei Vorführung spektakulär präsentiert wird. Er dient vielmehr dem Übenden als Indikator für die Stufe seiner geistigen und körperlichen Entwicklung.
Es geht um das perfekte Zusammenspiel der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit, denn im Bruchteil einer Sekunde muss das gesamte Denken und Handeln in einem einzigen Punkt des Körpers konzentriert werden.
Um das scheinbar unüberwindbare Material zu brechen ist eine harmonische Aktivierung der vollen geistigen und körperlichen Kapazität notwendig, basierend auf langjährigem Training der Kampfkunst mit ihren Techniken und der rechten Haltung im geistigen Sinn („Do“).
Bruchtest ist Bestandteil der Gürtelprüfung ab dem Blaugurt.